Malkhaz Toria (Ph.D. 2009) ist ein außerordentlicher Professor für Geschichte und Direktor des Memory Study Center im Kaukasus an der Ilia State University (Tbilisi, Georgia).
Sein Forschungsinteresse umfasst die Geschichte der georgischen mittelalterlichen und modernen Geschichtsschreibung; ethnische Prozesse während der Zaren- und Sowjetzeit; der Rolle historischer Diskurse und der Erinnerungspolitik in regionalen Konflikten in Georgien; der Konstruktion von Trenngrenzen und der Politik der Ausgrenzung in abtrünnigen Regionen des heutigen Georgien.
Er hat an der Central European University in Budapest, der New School for Social Research in NYC, dem Harriman Institute der Columbia University, dem Mount Holyoke College in South Headley (USA), der Humboldt-Universität und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in Berlin an diesen vielfӓltigen Forschungsproblematiken gearbeitet. Verschiedene Publikationen und Lehrveranstaltungen spiegeln die Ergebnisse dieser akademischen Laufbahn wider. Seit Herbst 2019 promoviert er an der New School for Social Research in Soziologie. Er untersucht, wie andauernde Konflikte (politisch, ethnisch, zwischenstaatlich) in post-totalitären Gesellschaften, einschließlich Georgien, mit einer „schwierigen Vergangenheit" durch umstrittene Narrative und primordial historische Imaginäre geschürt werden und wie diese Narrative zu den Konflikten beitragen kӧnnen.